„Nirgends können wir Glück und Angst so intensiv erfahren, wie in der Begleitung eines neugeborenen Kindes.“

Thomas Harms
Kleiner König

Was ist Emotionelle Erste Hilfe

In Deutschland gibt es ein gutes medizinisches Versorgungsnetz für Schwangere und Babys. Bei emotionalen Problemen fühlen sich Eltern jedoch oft allein gelassen. Ein Schreibaby beispielsweise kann die meist zuständigen Mütter an die Belastungsgrenze bringen; das professionelle Hilfesystem ist auf diese Themen nicht ausgerichtet.

Die Emotionelle Erste Hilfe (EEH) unterstützt Eltern und Babys in der Schwangerschaft, während der Geburt und in der Zeit danach. Die körpertherapeutische Methode, die zur Prävention und Krisenintervention eingesetzt wird, fördert eine liebevolle Eltern-Kind-Bindung. Wichtiger Ansatzpunkt ist dabei die emotionale Stabilität der Eltern, als wesentliche Voraussetzung für eine ausgeglichene Beziehung zwischen Eltern und Kind.

Die EEH geht davon aus, dass eine enge Verflechtung zwischen Verunsicherung, Hilflosigkeit, Körperverspannung und damit einhergehender Beeinträchtigung der Bindungsbereitschaft besteht. Sie arbeitet daher mit körperorientierten Methoden, z.B. Atemarbeit und haltgebender Körperarbeit. Bei Schreibabys wird durch die verständnisvolle Begleitung von Eltern und Kind der Kreislauf aus Angsterleben, Körperverspannung und Bindungsverlust durchbrochen. Die Eltern finden nach anstrengenden Wochen mit dem exzessiv schreienden Säugling selbst wieder Sicherheit und Halt, den sie an das Kind weitergeben können. Statt sich also verzweifelt auf das "problematische" Kind zu fixieren, gelingt es ihnen, das Baby in schwierigen Phasen geduldig zu begleiten - und damit die Eigendynamik der sich zuspitzenden Krise aufzulösen.

Entwicklung und Anwendungsfelder der EEH

Das Modell der EEH wurde in den 90er Jahren von dem Psychologen und Körperpsychotherapeuten Thomas Harms auf Basis der modernen Gehirn- und Bindungsforschung sowie Körperpsychotherapie entwickelt. Die Methodik, die eine stabile Bindung von Eltern und Kind von Anfang an unterstützt, hat sich in verschiedensten Bereichen als wirksames Werkzeug der Frühprävention und Therapie erwiesen. Sie greift bei emotionalen Problemen und ergänzt die medizinisch orientierte Vor- und Nachsorge durch individuelle körperherapeutische Konzepte. Erfolgreich ist sie beispielsweise in folgenden Einsatzgebieten:

  • Unterstützung von hilflosen, verzweifelten Eltern und untröstlich weinenden Babys.
  • Unterstützung von werdenden Eltern bei Unsicherheit, sowie belastenden Stress- und Angstzuständen in der Schwangerschaft.
  • Aufarbeitung von Erfahrungen rund um die Schwangerschaft und Geburt (z.B. Fehlgeburt, Kaiserschnitt).
  • Krisen im Wochenbett
  • Entwicklungsbegleitung bei emotionalen Krisen im Säuglings- und Kleinkindalter (z.B. Schlaf- und Stillprobleme)
  • Anleitung von bindungsfördernden Eltern-Kind-Gruppen
eeh LogoWeitere Informationen finden Sie unter
www.emotionelle-erste-hilfe.org.
Schmetterling
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